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  • AutorenbildAnnette Wagner

Freaking out...



...denn es ist doch irgendwie verrückt, wenn man immer etwas neues braucht um gute Bilder zu machen!

Es ist unbestreitbar, dass sich die Technik mit riesen Schritten weiterentwickelt. Dinge die vor ein paar Jahren noch nicht vorstellbar waren, sind heute Alltag. Fast jeder kann sich heute eine Kamera leisten, die technisch in der Lage ist, unglaubliche Bilder zu machen. Und trotz der astronomischen Preise für "Profi"-Equipment, ist auch für vertretbares Geld eine Menge an Brennweite und allen den Dingen zu bekommen, die Naturfotografen im allgemeinen und Zoo-o-grafen im besonderen benötigen.

Die ganz große Frage ist aber...was davon braucht wer eigentlich wirklich?

Was ist nur reines "haben wollen" (oder pure Angabe...) und was hilft einem bei dem, was man machen möchte?

Klar, mit immer besseren Optiken und immer besseren Kameras macht man immer bessere...HALT! Genau hier stimmt es nicht mehr wirklich. Es ist nach wie vor nicht der Hammer, der den Nagel einschlägt, es ist immer noch die Hand, die den Hammer führt. Wer mit seinem Smartphone nur Mist knipst wird auch mit einer 6.000 Euro Kamera plus 12.000 Euro Optik keine Überfliegerbilder machen.

Aber wenn man schon was kann...ist es dann nicht besser, wenn man auf das Kamerasystem mit dem schnelleren Autofocus, die Kamera mit dem schnelleren "Dauerfeuer" oder die lichtstärkere Optik umsteigt?

Möglicherweise...kann durchaus sein...muss aber leider nicht.

Da die meisten von uns leider nicht im Geld schwimmen, ist es sinnvoll diese Fragen nur für sich selbst zu beantworten. Also nicht "braucht man das" sondern "brauche ich das".

Was fehlt mir an meinen eigenen Bildern? Was möchte ich anders oder besser machen? Wo haue ich beim fotografieren immer wieder daneben, während mein Freund mit dem anderen System neben mir, alles trifft? Liegt es wirklich an meinem Equipment, wenn etwas nicht klappt, oder daran wie ich damit umgehe?

Denn es gibt ja immer noch wunderbare Fotografen, die mit Kameras arbeiten, die eigentlich total veraltet sind. Die Flugaufnahmen machen, die laut Testbericht und "Kumpelmeinung" mit diesen Geräten gar nicht zu machen sind...

Gerade für Menschen wie mich, die Technik prinzipiell klasse und neue Technik noch viel besser finden, ist es immer eine große Überwindung zuzugeben, dass man das nicht wirklich braucht. Hätte ich das Geld, das ich nicht habe...es würde bei mir vermutlich aussehen, wie in einem Fotofachgeschäft. Vielleicht würde ich dann vor lauter "das ist neu, das muss ich haben" gar nicht mehr fotografieren...aber im ernst...die Zeit, die man mit "haben wollen" Sehnsüchten verbringt, kann man besser in "Bilder besser machen" Aktivitäten stecken.

Und wenn man wirklich etwas neues braucht, sollte man erst in Ruhe analysieren was wirklich sinnvoll ist.

  • Was sind meine Hauptmotive?

  • Wie sieht das Umfeld aus, in dem ich am meisten fotografiere?

  • Wo habe ich Defizite, weil meine Technik nicht mitkommt?

  • Was genau möchte ich verändern?

  • Wo bin ich besonders gut?

  • Welches Equipment habe ich bisher wirklich schmerzlich vermisst?

Damit kann man dann unter verschiedenen Möglichkeiten die herausfinden, die am besten passt. Wer z.B. hauptsächlich Nahaufnahmen von Wildtieren machen möchte, der braucht in der Regel eine lichtstarke Optik mit langer Brennweite, die einen relativ hohen Mindestabstand haben kann. Wer überwiegend im Zoo fotografiert kommt den Tieren näher und braucht eine flexible Linse, deren Mindestabstand so klein wie möglich sein sollte.

Das klingt alles sehr banal, aber viele machen sich heute nur noch Gedanken über Testergebnisse und darum, die neusten Kameras und Optiken zu haben und nicht mehr darum was für sie selbst eigentlich richtig ist.

Manchmal kann das nämlich auch ein Fotokurs, eine Einführung in die Möglichkeiten, der Kamera, die man schon hat oder ein Kurs in Bildbearbeitung sein und keine neues Technikspielzeug, dass einem zu besseren Bildern verhilft...

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