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  • AutorenbildAnnette Wagner

Taschenknipsen



Immer laufe ich nicht mit meiner Spiegelreflex durch die Gegend. Aber ich habe trotzdem gerne was dabei, um Bilder zu machen. Als Übung oder einfach so, weil mir fotografieren ja an sich Spaß macht und es nicht immer Tiere und Pflanzen vor meiner Linse sein müssen.

Darum war ich auf der Suche nach einer kleinen Kamera. Denn nur mit dem iPhone zu knipsen ist zwar besser, als man denkt, aber wenn man die Bearbeitung als wesentlichen Teil der Fotografie begreift, ist man damit nicht wirklich glücklich.

Aber welche Kamera soll es dann sein? Eine Frage die ich mir lange nicht beantworten konnte und die dazu geführt hat, das ich schon ein paar Fehlkäufe hinter mir habe. Darum habe ich mir dieses Mal wirklich zusammengestellt, was ich eigentlich will.

  • Taschentauglich soll das Teil sein (also klein + robust)

  • Sie soll eine Festbrennweite haben (Zoom bei einer kleine Kamera, mag ich komischer Weise gar nicht).

  • Man soll so viel Manuell machen können, wie irgend möglich.

  • Schnell soll sie sein (Bereitschaft und Autofokus)

  • RAW soll sie können.

  • Der Sensor soll so groß wie möglich sein....APS-C oder Vollformat.

  • ach ja...bezahlbar wäre auch nett...

Profis wissen jetzt schon, bei welcher Kamera ich gelandet bin. Denn es gibt nur eine, die alles von diesen Punkten erfüllt und das ist...die Ricoh GR.

In diesem kleinen Schmuckstück werkelt der APS-C Sensor, der auch schon in der D7000 von Nikon eingebaut war. Die Kamera ist dabei winzig und trotz starkem Gehäuse sehr leicht. Die Festbrennweite hat 28mm (auf Vollformat gerechnet) und damit eine der gängigsten Brennweiten für Reportage und Streetfotografie.

Das Handling der Kamera ist uneingeschränkt "Schnellschusstauglich". Sie ist nach dem Einschalten sofort bereit und eine Hand reicht für die Bedienung aus. Dabei liegt die Kamera auch gut und sicher in der Hand. Sie hat allerdings keinen Sucher, aber ehrlich gesagt, fände ich es auch etwas lächerlich, mir so einen kleinen Knirps ans Auge zu halten.

Sie speichert die RAW Dateien im DNG Format, was ideal für die Verwendung in Produkten aus dem Haus Adobe ist. Die Verzeichnungskorrektur in der Kamera ist sehr gut, so dass man keine Angst vor der Brennweite haben muss.

Zur Bildqualität kann ich nach meinen ersten Bildern schon sagen (siehe oben, ein Motiv von der Auer Dult), dass man keinen Unterschied zu einer "großen" Kamera sieht. Die ISO Performance ist so gut, wie man das von dem verbauten Sensor erwarten kann. Wer unbedingt etwas zum Meckern sucht, muss die GR schon mit einer Vollformat vergleichen. Denn eine gute Vollformat ist ab 1600 ISO der Kleinen in der Tat überlegen...aber das auch nur, wenn man die unbearbeiteten Rohdaten vergleicht. Und eine Vollformat nimmt, die keine Schwächen im ISO Bereich hat...

Für mich als "Nikonian" ist die Einstellung TAv auf dem Programmwahlrad eine echt tolle Sache (Pentax Nutzer kennen das schon...). Hier stellt man Blende und Verschluss manuell ein und ISO übernimmt die Kamera. Wenn man hier die maximale ISO Zahl noch begrenzen könnte, wie bei der ISO Automatik von Nikon, wäre es noch besser, aber man kann ja nicht alles haben.

Interessant ist an der GR auch, dass man die RAW Dateien gleich in der Kamera bearbeiten kann und die erzeugte Fassung separat abgespeichert wird. Die Bearbeitung ist natürlich relativ simpel, aber es ist alles wesentliche da, um aus einer RAW Datei ein vorzeigbares JPEG zu machen, z.B. um es direkt aus der Kamera zu veröffentlichen oder weiterzugeben.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es. Das Menü der Kamera und die Orte an denen sich die Punkte im Menü verstecken...ups...wer hat sich das ausgedacht...es geht noch schlimmer, aber Struktur und Übersichtlichkeit sieht definitiv anders aus.

In meinem Fall war das Menü wirklich ein Grund, warum ich mit dem Kauf gezögert habe. Allerdings habe ich dann bei meinem Lieblingskameradealer einfach vor Verlassen des Geschäfts gefragt, ob er gerade gebraucht eine GR da hat...hatte er...und da konnte ich dann nicht wiederstehen und hab sie mitgenommen.

Und ich glaube, die Entscheidung werde ich nicht bereuen.

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