top of page
  • AutorenbildAnnette Wagner

Vom Foto zum Bild oder Zoo-o-grafie am praktischen Beispiel


Und wie versprochen einmal ein Beispiel, wie bei mir aus einem Foto ein Bild wird. Es geht um dieses Bild von Jegor und Ahimsa im Schnee zwischen Weihnachten und Neujahr 2014.

Wichtig vorab: ich fotografiere in RAW und bearbeite mit Adobe Photoshop Lightroom Version 5. Natürlich kann ich die Ausgangsdatei hier nicht unverändert hochladen, aber die Fassung ist eine direkte Umwandlung der RAW Datei ohne spezielles Nachschärfen, so wie sie standardmäßig nach dem Import in Lightroom aussieht. Die Objektivkorrektur habe ich dringelassen, da diese Korrektur bei mir im Import der Daten immer automatisch dabei ist.

Schritt 1: Bildoptimierung Dieses Ausgangsbild wurde von mir erst einmal insgesamt in den Grundeinstellungen bearbeitet. Dazu habe ich mit einem sog. Preset begonnen. Presets sind vorgegebene Einstellungen, die man entweder selbst abspeichern kann, wenn man eine besonders gelungene Bearbeitung für ein bestimmtes Bild gefunden hat. Manche Lichtsituationen oder Motive verlangen ja immer nach ähnlichen Einstellungen und es spart Zeit, wenn man die mit einem Klick einfügen kann. Es gibt aber auch eine Menge Presets im Netz. Viele sogar umsonst und sie sind immer ein gutes Mittel, um zu sehen, was alles mit LR möglich ist. Dieses Preset gehört z.B. zum 365 Tage Projekt von Presetheaven (Nr.. 18 um genau zu sein).

Nach Anwendung des Presets sah alles so aus:

Hier die Ausgangslage der Grundeinstellungen

Und die Veränderungen durch das Preset:

Gefallen hat es mir aber noch nicht. Presets sind ja immer nur Ausgangspunkte und darum habe ich einiges weiter angepasst.

Die stärksten Veränderungen habe ich bei Schwarz, Weiß, Tiefen, Klarheit und Kontrast gemacht.

Außerdem habe ich das Bild beschnitten, um den Blick auf Jegors Gesicht zu lenken. Da ich hier nichts von den Tigern wegschneiden wollte, habe ich das Format 4:3 gewählt, da ich nur so alles was mich gestört hat wegschneiden konnten ohne die Tiger selbst zu beschneiden. Danach aber vor dem Schärfen, sah das ganze dann so aus:

Danach habe ich das Bild noch geschärft und das ist das Ergebnis:

Auch beim Schärfen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Ich nehme immer das, was Lightroom bietet. Dabei ist "maskieren" eine wichtige Sache, denn damit legt man fest, was NICHT geschärft werden soll. Und damit man den Blick lenken und unnatürliche Schärfe vermeiden kann, ist das ein sehr, sehr wichtiger Regler. Beim Luminanzrauschen sollte man übrigens Vorsicht walten lassen. Der Wunsch das Rauschen zu entfernen kann leicht zu Bildern führen, die ohne Detailzeichnung trotzdem Überschärft wirken. Besser ist es, man dreht beim Farbrauschen etwas auf oder verzichtet darauf, den Detailregler zu hoch zu ziehen. So habe ich das für dieses Bild gemacht und das entspricht ungefähr meiner Standardanpassung beim Schärfen von Bildern.

Schritt 2: Ausarbeitung Ist ja schon recht hübsch das Bild…aber ich will halt immer ein wenig mehr. Darum habe ich jetzt noch zu meinen geliebten Radialfiltern gegriffen um Jegor noch ein wenig aus dem Schatten zu holen. Filter eins hellt dabei Jegors Gesicht auf, fügt ein wenig Wärme hinzu und dreht Klarheit rauf, Sättigung und Kontrast etwas hoch und die Lichter etwas runter.

Beim zweiten Filter habe ich die Umgebung etwas abgedunkelt und die Tiefen etwas hochgefahren (damit es nicht zu dunkel wird). Außerdem habe ich die Schärfe etwas zurückgenommen.

Wenn man so einen Filter setzt, sollte man das nicht zu knapp machen, denn nur wenn der Verlauf nach außen (oder innen) realistisch ist und trotzdem die Bereiche, die man bearbeiten wollte verändert wurden, sieht es gut aus.

Hier die Beispiele, aus denen man sehen kann, wie die beiden Filter plaziert sind. Zuerst der Filter, der zum Aufhellen und Ausarbeiten des Motivs gedacht ist.

Und hier der Filter mit dem die Umgebung zurückgesetzt wurde. Man kann auch direkt den ersten Filter duplizieren und dann einfach die Anwendung umdrehen. Das ist in vielen Fällen eine gute Idee, aber hier hat es mir nicht gepasst, weil ich das leichte Abdunkeln lieber ein wenig weiter weg gesetzt habe.

Außerdem habe ich noch ein paar andere Schrauben gedreht. Das Fell war mir ein wenig zu hell, hier habe ich die Luminanz heruntergefahren. Die Farbe an sich wird dabei nicht verändert sondern nur abgedunkelt. Außerdem habe ich die Schattenbereiche ganz leicht getönt und noch eine Vignette drum gemacht.

Fertig ist das Bild:

6 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page